Johannes Breverus wurde Professor für Poesie und Eloquenz, Geschichte und Theologie am Gymnasioum zu Riga, Pastor am Dom und Oberpastor an St. Petri, sowie Superintendent von Riga. Er starb hochbetagt am 12.5.1700, erschöpft durch die aufopferungsvolle Pflege Seuchenkranker im belagerten Riga.
Aus seiner Ehe mit Sophie v. Dunten (1635-1686) ging der Sohn Hermann (*20.7.1663 +3.7.1721) hervor. Dieser wurde Jurist, Präsident des Burggerichts und Vizepräsident des livländischen Hofgerichts in Riga. Am 5.10.1696 wurde er von König Karl XI. von Schweden als "von Brevern" nobilitiert. Nachdem Livland im Nordischen Krieg (1700-1721) von Russland erobert worden war, trat er in die Dienste des Zaren Peter des Großen und war als Wirklicher Staatsrat und Vizepräsident des Reichsjustizkollegiums bis zu seinem Tod in St. Petersburg tätig.
Hermann v. Brevern war mit Katharina v. Reutern (6.9.1679 - 21.10.1746) verheiratet. Aus der Ehe gingen 10 Kinder hervor, 4 Töchter und 6 Söhne. Vom jüngsten Sohn Peter (1711-1756) stammen die noch heute blühenden Äste der Familie ab, die 1721 in die Matrikel der livländischen, 1745 in die der estländischen und 1833 in die der kurländischen Ritterschaft aufgenommen wurde (www.baltische-ritterschaften.de)
Durch die 2. Ehe von Katharina v. Brevern mit dem General en Chef, Generalgouverneur von Livland und Vizepräsident des Reichskriegskollegiums Hermann v. Bohn (1672-1743) wurde die Familie für nahezu 200 Jahre hauptsächlich in Estland mit umfangreichem landwirtschaftlichem Besitz ansässig. Sie stellte in dieser Zeit eine ganze Reihe herausragender Persönlichkeiten in der Selbstverwaltung der baltischen Provinzen Russlands, im Staatsdienst und im Militär des Zarenreiches.
Das Selbstständigwerden der Staaten Estland und Lettland als Folge des 1. Weltkriegs (1914-1918) führte durch die nahezu vollständige und entschädigungslose Enteignung der Güter zu einem tiefgehenden Einschnitt in die wirtschaftliche Existenz der Familie. Eine Anzahl von Familienmitgliedern verließ daher das Baltikum. Der große Rest wurde nach Beginn des 2.Weltkriegs (1.September 1939) als Folge des Molotow-Ribbentrop-Paktes aus der angestammten Heimat ins Deutsche Reich, vor allem in die Gegend um Posen , dem damaligen "Warthegau" umgesiedelt, von wo aus er Anfang 1945 vor der heranrückenden Roten Armee fliehen musste. Sieben Familienmitglieder wurden Opfer des Krieges. Die Überlebenden standen nach den Schrecken des Krieges vor einem vollständigen Neuanfang.
Heute lebt die Familie zwar mit Schwerpunkt in Deutschland, insgesamt aber doch in 12 Ländern in drei Kontinenten. Der Familienrat der Familienstiftung, der alle geborenen und eingeheirateten, volljährigen Breverns umfasst, hat derzeit 120 Mitglieder.