Das Wappen der Familie v. Brevern Familiengeschichte

Stammvater der Familie ist der Kaufmann und Ratsherr Johann Brever (1587) aus Frankenstein in Schlesien.

Sein Sohn Johannes war der nachmalige Dekan und Hofprediger der Grafen von Mansfeld-Hinterort in Schraplau (+1616). Sein Sohn, wiederum Johann mit Vornamen, wirkte als gräflich mansfeldischer Konsistorialsekretär in Eisleben (+1626). Johannes (*1616), sein einziger Sohn aus der Ehe mit Magdalena Happach, der später den latinisierten Familiennamen Breverus führte, wanderte in den Wirren des 30-jährigen Krieges zu Verwandten mütterlicherseits ins Baltikum nach Riga aus (www.deutschbalten.de).

Johannes Breverus wurde Professor für Poesie und Eloquenz, Geschichte und Theologie am Gymnasioum zu Riga, Pastor am Dom und Oberpastor an St. Petri, sowie Superintendent von Riga. Er starb hochbetagt am 12. Mai 1700, erschöpft durch die aufopferungsvolle Pflege Seuchenkranker im belagerten Riga. Aus seiner Ehe mit Sophie v. Dunten (1635-1686) ging der Sohn Hermann (*20. Juli 1663 +3. Juli 1721) hervor. Dieser wurde Jurist, Präsident des Burggerichts und Vizepräsident des livländischen Hofgerichts in Riga.

Am 5. Oktober 1696 wurde er von König Karl XI. von Schweden als "von Brevern" nobilitiert. Nachdem Livland im Nordischen Krieg (1700-1721) von Russland erobert worden war, trat er in die Dienste des Zaren Peter des Großen und war als Wirklicher Staatsrat und Vizepräsident des Reichsjustizkollegiums bis zu seinem Tod in St. Petersburg tätig. Hermann v. Brevern war mit Katharina v. Reutern (6. September 1679 - 21. Oktober 1746) verheiratet. Aus der Ehe gingen zehn Kinder hervor, vier Töchter und sechs Söhne.

Vom jüngsten Sohn Peter (1711-1756) stammen die noch heute blühenden Äste der Familie ab, die 1721 in die Matrikel der livländischen, 1745 in die der estländischen und 1833 in die der kurländischen Ritterschaft aufgenommen wurde (www.baltische-ritterschaften.de)

Durch die zweite Ehe von Katharina v. Brevern mit dem kommandierenden General in Livland und Vizepräsident des Reichskriegskollegiums Hermann v. Bohn (1672-1743) wurde die Familie für nahezu 200 Jahre hauptsächlich in Estland mit umfangreichem landwirtschaftlichem Besitz ansässig. Sie stellte in dieser Zeit eine ganze Reihe herausragender Persönlichkeiten in der Selbstverwaltung der baltischen Provinzen Russlands, im Staatsdienst und im Militär des Zarenreiches.

Das Selbstständigwerden der Staaten Estland und Lettland als Folge des 1. Weltkriegs (1914-1918) führte durch die nahezu vollständige und entschädigungslose Enteignung der Güter zu einem tiefgehenden Einschnitt in die wirtschaftliche Existenz der Familie. Eine Anzahl von Familienmitgliedern verließ daher das Baltikum. Der große Rest wurde nach Beginn des 2.Weltkriegs (1.September 1939) als Folge des Molotow-Ribbentrop-Paktes aus der angestammten Heimat ins Deutsche Reich, vor allem in die Gegend um Posen , dem damaligen "Warthegau" umgesiedelt, von wo aus er Anfang 1945 vor der heranrückenden Roten Armee fliehen musste. Zehn Familienmitglieder wurden Opfer des Krieges. Die Überlebenden standen nach den Schrecken des Krieges vor einem vollständigen Neuanfang.

Heute lebt die Familie zwar mit Schwerpunkt in Deutschland, insgesamt aber doch in 12 Ländern in drei Kontinenten. Der Familienrat der Familienstiftung, der alle geborenen und eingeheirateten, volljährigen Breverns umfasst, hat derzeit 125 Mitglieder.
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